IMG-20180128-WA0002Zu den sehenswerten Plätzen Bechtolsheims gehört einer, der nachdenklich stimmt. Es ist der Ort des Gedenkens an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich im Zuge nationalsozialistischer Unterdrückung zur Auswanderung gezwungen sahen oder in Konzentrationslager verschleppt wurden. Deshalb nahm die Evangelische Kirchengemeinde den Holocaustgedenktag am 27. Januar zum Anlass, mit einer kurzen Andacht an sie zu erinnern. Rund 50 Bürgerinnen und Bürger, unter ihnen Mitglieder des Gemeinderates, Beigeordnete und Bürgermeister, folgten dieser Einladung. „Vergessen mag in der Natur des Menschen liegen,“ gab Pfarrer Markus Krieger zu bedenken, „deshalb braucht es die Kultur der Erinnerung. Es ist nicht lange her – und es war nicht weit weg.“ Wer an Schuld und Versagen der Geschichte erinnern könne, lerne daraus Verantwortung für das Heute zu übernehmen. Das sei eben keine Schande, sondern Zeichen der Menschlichkeit. Nach dem Verlesen der Stuttgarter Schulderklärung der Evangelischen Kirche in Deutschland, wurde mit dem Ablegen von Steinen der zahllosen Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Besonders an jene, die als Mitbürger einst Nachbarn waren.